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Ein wichtiges Thema des Jakobusbriefes ist der Selbstbetrug (Jak 1,19–26; Jak 3,14). So heißt es in Jakobus 1,26: »Wenn jemand unter euch meint, fromm zu sein, seine Zunge aber nicht im Zaum hält, sondern sein Herz betrügt, dessen Frömmigkeit ist wertlos.« Als ein guter Hirte möchte er uns helfen, dass wir uns nicht Lügen vorgaukeln, sondern uns mit den Augen Gottes anschauen.
Jakobus legt einen Schwerpunkt auf die Frage, wie Weisheit von oben erlangt werden kann. Der Jakobusbrief nimmt sich dieser Frage an und verbindet seine Antwort in Jakobus 1,19 bis Jakobus 5,6 immer wieder mit Aussagen aus 3. Mose 19,1–18.
Jakobus will, dass wir die Sünde ernst nehmen. Dass wir nicht zufrieden sind, wenn wir nur Teile der 10 Gebote einhalten. Gott möchte, dass wir uns an alles halten, was er uns geboten hat. Aber dass wir das nicht können, soll uns demütigen.
Ein Beispiel ist die Zunge (Jak 3,5 ff.). Sie kann so viel Schaden anrichten. Doch Jakobus sagt, »wenn jemand sich im Wort nicht verfehlt, so ist er ein vollkommener Mann, fähig, auch den ganzen Leib im Zaum zu halten« (Jak 3,2). Aber kein Mensch kann das. Was sollen wir also tun? Ab 3,13 lesen wir von der Lösung.
Jakobus 3,13–18: »Wer ist weise und verständig unter euch? Der zeige durch einen guten Wandel seine Werke in Sanftmütigkeit, die aus der Weisheit kommt! Wenn ihr aber bitteren Neid und Selbstsucht in eurem Herzen habt, so rühmt euch nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit! Das ist nicht die Weisheit, die von oben kommt, sondern eine irdische, seelische, dämonische. Denn wo Neid und Selbstsucht ist, da ist Unordnung und jede böse Tat. Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, sodann friedfertig, gütig; sie lässt sich etwas sagen, ist voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch und frei von Heuchelei. Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird in Frieden denen gesät, die Frieden stiften.«
Dass wir gut wandeln mit Sanftmütigkeit und Weisheit wäre die Lösung. Aber wer kann Vers 13 wirklich tun, ohne dass er an V. 14 ff. immer wieder scheitert?
Dann gibt es auch den Hochmut, der sich immer wieder in uns breit macht. Jakobus 4,5 ff.: »Oder meint ihr, die Schrift rede umsonst? Ein eifersüchtiges Verlangen hat der Geist, der in uns wohnt; umso reicher aber ist die Gnade, die er gibt. Darum spricht er: ‚Gott widersteht den Hochmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade‘.«
Wir wissen, dass wir nie völliges Gelingen haben können, in keinem dieser Bereiche. Die Lösung wäre Demut.
Deshalb fordert Jakobus uns auch in 4,7 auf, uns seiner Gnade zu unterwerfen: »So unterwerft euch nun Gott! Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch;« Das ist die einzig angemessene Reaktion auf unsere Mangelhaftigkeit. Doch wir warden das natürlich nur tun, wenn uns unsere Unvollkommenheit zu schaffen macht. Wenn wir unser Elend nicht fühlen, sind wir nicht bemüht: »Fühlt euer Elend, trauert und heult! Euer Lachen verwandle sich in Trauer und eure Freude in Niedergeschlagenheit! Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen« (Jak 4, 9–10).
Wir müssen uns demütigen, Sünde ernst nehmen und nicht mit ihr spielen.
Insofern ist Jakobus ein vorbildlicher Hirte, denn
- er ermahnte die Schafe Jesu, mitten in Anfechtungen richtig zu denken (vgl. Kapitel 1)
- er lehrte sie mit Gott zu reden, ungeachtet ob es ihnen gut oder schlecht geht
- er zeigt, wie sie ihre Herzen stark machen können, indem sie sich die Vorbilder des AT (z. B. Hiob) anschauen
- er ergreift Partei für Gott und korrigiert falsches Denken von Christen, die viel leiden (ähnlich wie Elihu bei Hiob)
- er konfrontiert Heuchelei und Selbstbetrug und hat Sünde bei Namen genannt
- er hat nicht allein die Sünde offengelegt, sondern die Ursache genannt und Wege aufgezeigt, wie sie gegen die Sünde kämpfen können.