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Jakobus richtet seinen Brief an die Juden, die wegen ihres Glaubens aus dem verheißenen Land vertrieben wurden. Sie litten unter schweren und “mannigfaltigen” Anfechtungen. Jakobus möchte sie ermutigen und sie in Jak 1,1–18 auf das verweisen, woran es ihnen mangelt – um nur drei Aspekte zu nennen: Freude (V. 2), Weisheit (V. 5) und die Gewissheit, dass Gott sie erhört (V. 6).
Wir können davon lernen, denn uns unterscheidet nicht viel von den Empfängern des Jakobusbriefes. Auch uns führt Gott in allerlei Anfechtungen, auch wenn diese in mancherlei Hinsicht milder sein mögen, und will uns in diesen Anfechtungen das geben, was wir brauchen, damit wir daraus bewahrt herausgehen können.
Was tun wir aber stattdessen? Wir haben keine Freude, handeln nicht weise und beten nur zweifelnd zu Gott und leben damit im Grunde so, als würde Gott uns nicht hören. Stattdessen sollten wir gemäß Vers 6 mit der Erwartung beten, dass Gott erhört, und nicht zweifeln.
Wir würden uns nicht als arm und elend sehen, wenn wir uns so sehen würden, wie Gott uns sieht: als Reiche und Gesegnete, denn Gott ist unser Vater. Unglückselig sind hingegen die Gottlosen, auch wenn es ihnen gut ergehen mag und sie ein ruhiges, unbedrängtes Leben führen mögen.
Gott will uns mit allem ausrüsten, was wir zur Bewährung in Anfechtungen brauchen. Daran zu zweifeln oder zu sagen, dass man selbst nicht anders kann, entehrt Gott. Stattdessen sollte es einen in die Abhängigkeit Gottes treiben. Genau dafür hat Gott uns gerettet und rüstet uns tagtäglich zu.
Jak 1,16–18: “16 Irret euch nicht, meine geliebten Brüder: 17 lauter gute Gabe und lauter vollkommenes Geschenk kommt von oben herab, vom Vater der Himmelslichter, bei dem keine Veränderung und keine zeitweilige Verdunkelung* stattfindet. 18 Aus freiem Liebeswillen hat er uns durch das Wort der Wahrheit ins Dasein gerufen (oder: neu geboren), damit wir gewissermaßen die Erstlingsfrucht unter seinen Geschöpfen wären.”
Zu den guten Gaben gehören Anfechtungen, die uns in Gottes Arme treiben und uns Ausharren lehren. Dieses Ausharren wiederum kann uns letztlich in der Bewährung Hoffnung lehren (Röm 5,3–5). Somit will Jakobus uns zu einem richtigen Denken in Anfechtung anleiten. Sicherlich würden sich die Wenigsten freuen, wenn Gott ihnen ein Kind mit Trisomie 21 anvertrauen würde. Aber warum eigentlich nicht? Er will doch unseren Glauben stärken! Wir gewinnen also mehr als wir verlieren (vgl. Hebr 10,32-36). Möge Gott uns mitten in den Situationen der Anfechtung durch seine Wahrheiten trösten: “Denn jene haben doch nur für kurze Zeit nach ihrem Ermessen Zucht (an uns) geübt, er aber zu unserm wahren Besten, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig würden” (Hebr 12,10).
Paulus ist da ein Vorbild. Er rühmt sich seiner Schwachheiten (2. Kor 12,7): “Deswegen ist mir auch, damit ich mich nicht überhebe, ein Dorn ins Fleisch gegeben worden, ein Engel Satans, der mich mit Fäusten schlagen muß, damit ich mich nicht überhebe.” Gott gab ihm diese, damit er sich bei seinen großen Privilegien nicht überhöhe.
Wir sind aus einem ähnlichen Holz wie Paulus geschnitzt und brauchen ähnliche Dornen, um uns auch seiner Gnade genügen zu lassen.
Wer das tut, nämlich Ausharren bis zum Schluss, der wird sich nicht nur freuen dürfen, auch Andere werden sich über ihn freuen, wie Jakobus, der sich in Jak 5,11 dabei beziehend auf Hiobs Buße in Hiob 42 schreibt:
“Seht, wir preisen die selig, welche geduldig ausgeharrt haben. Vom standhaften Ausharren Hiobs habt ihr gehört und von dem Ausgang, den der Herr ihm bereitet hat; erkennet daraus, daß der Herr reich an Mitleid und voll Erbarmens ist.”
Es trennt uns nicht viel von diesem Glaubenshelden. Er war ein schwacher, sündiger Mensch, genau wie wir, aber er hatte einen starken Gott, genau wie wir.