Diese Bibelübersetzung legt den Schwerpunkt auf Sprachgenauigkeit und Lesbarkeit. Durch die Nähe zum Urtext soll dem Leser ein Werkzeug an die Hand gegeben werden, mit dem er die Aussage und Absicht des Textes möglichst genau erfassen kann.
Interview mit Dr. Benedikt Peters zu unserem Bibelübersetzungsprojekt:
Seit den 90er Jahren stehe ich im Lehrdienst. Nach Abschluss meines Studiums der hebräischen und griechischen Sprache und Literatur begann ich bei der persönlichen Auslegung und in der Verkündigung von Bibeltexten, Anpassungen am Text vorzunehmen, um der Aussage des Urtextes noch näher zu kommen.
Im Jahre 1999 dachten Wini Weiler, Wolfgang Bühne und ich darüber nach, den Text der Elberfelder 1905 zu revidieren, die wir für die MacArthur-Studienbibel verwenden wollten. Dieses Projekt konnte damals leider nicht realisiert werden.
Als ich dann eine Reihe von Bibelkommentaren schrieb (bisher erschienene Kommentare: Hiob, Psalmen, Sprüche, Prediger, Sacharja, 1. Petrus, 2. Petrus, Judas, Römerbrief, Epheserbrief, Johannesevangelium, Offenbarung), erstellte ich jeweils von den hebräischen Texten eine Neuübersetzung. In den neutestamentlichen Büchern änderte ich lediglich an verschiedenen Stellen den deutschen Wortlaut.
Obschon ich diese Vorarbeit auswerten kann, arbeite ich jetzt an einer neuen Übersetzung der gesamten Bibel. Es ist mir eine besondere Freude, dass ich dieses Projekt, an dem ich seit Jahren arbeite, jetzt gemeinsam mit dem EBTC (Europäisches Bibel Trainings Centrum) verwirklichen kann.
Wer in einer solchen Arbeit steht, muss Gott und sein Wort und die Gemeinde des Herrn lieben. Ihm muss bewusst sein, dass Fleiß und Ausharren nötig sind; d. h. er muss einen langen Atem haben. Des Weiteren braucht es bewährte und fachkundige Berater, die mit Kritik und Anregungen zum Gelingen beitragen.
Linguistische Anforderungen und technische Voraussetzungen müssen erfüllt sein: Man muss die biblischen Sprachen beherrschen und die Fähigkeit haben, alles in gut verständliches Deutsch zu übersetzen. Lektoren werden einen entscheidenden Beitrag dazu leisten. Sodann muss der Text digital bearbeitet und visuell aufbereitet werden. Das Layout und der Satz müssen stimmen, die Bibel muss gedruckt und vertrieben werden. Natürlich kann diese Arbeit nicht ohne die Gnade Gottes gelingen.
Allen Beteiligten muss klar sein, dass wir bei jeglicher Arbeit in der Sache des Herrn gemäß 2. Timotheus 3,12 mit Widerstand rechnen müssen. Bitte betet daher für das gesamte Team um Bewahrung in Anfechtungen, die kommen werden, sowie um Gesundheit, Einheit und Gelingen bei allen Schritten bis zum fertigen Produkt.
»Bitte betet daher für das gesamte Team um Bewahrung in Anfechtungen,
die kommen werden, sowie um Gesundheit, Einheit und Gelingen
bei allen Schritten bis zum fertigen Produkt.«
Es wird so viel Zeit brauchen, wie nötig ist. Wir hoffen, die erste Ausgabe 2026 veröffentlichen zu können.
»Bis Ende 2023 sollten erste Leseproben zur Verfügung stehen.«
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Interview mit Dr. Benedikt Peters zum Bibelübersetzungsprojekt. Aufgezeichnet während der Hirtenkonferenz 2023 in Soest.
Der Übersetzer muss sich entscheiden, nach welchen Kriterien er übersetzen soll:
Eine Übertragung ist freier als eine Übersetzung; man strebt Gleichwertigkeit an, die man erreicht, auch wenn man nicht streng auf die Form des Urtextes, d. h. auf jedes Wort und auf den Satzbau achtet.
Bei einer Übersetzung hingegen berücksichtigt man jedes einzelne Wort im Text und achtet genau auf den Satzbau. Bei der Übertragung liegt das Hauptgewicht auf dem Leser, dem Empfänger. Bei der Übersetzung will man mehr als alles andere den Text selbst möglichst genau abbilden und verlangt damit vom Leser, dass er zum Text kommt und sich bemüht, ihn zu verstehen, so wie er dasteht.
Da die Übertragung den Gesamtsinn einer Aussage des Ausgangstextes in die neue Sprache transformieren will, muss der Übersetzer bereits eine Auffassung von der Bedeutung des Textes haben, und das bedeutet zwangsläufig, dass er interpretative Vorentscheidungen getroffen hat. Auf diese Weise lenkt er, ob er das beabsichtigt oder nicht, den Leser im Verständnis des Textes in die von ihm eingeschlagene Richtung.
Bei einer Überarbeitung einer bestehenden Übersetzung, d. h. bei einer neuen Version, passt man sich dem Sprachwandel an, d. h. veraltete Ausdrücke werden durch neuere ersetzt. Man nimmt nur wenige Eingriffe in die Bedeutung des Textes vor.
Bei einer neuen Übersetzung geht man vom Urtext aus, den man Wort für Wort, Satz für Satz, Buch um Buch übersetzt. Niemand macht es so wie Luther bei seiner Übersetzung des Neuen Testaments, der ganz ohne Hilfe von Vorlagen arbeitete. Der heutige Übersetzer vergleicht seine Übersetzung laufend mit bewährten, bereits vorliegenden Übersetzungen, von denen es in der deutschen Sprache eine ganze Reihe gibt.
Man hat im Laufe des 20. Jahrhunderts viele Fortschritte gemacht in der griechischen und in der hebräischen Sprachwissenschaft, die in den Übersetzungen aus dem 19. und 20. Jahrhundert nicht genügend berücksichtigt wurden.
Die Gräzisten entdeckten erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts, dass im Griechischen die Verben nicht nur Zeitbezüge ausdrücken, sondern auch Aspekte. Und in der Hebraistik bestand bis zur letzten Jahrhundertwende noch große Unsicherheit darüber, ob die hebräischen Verben Zeitbezüge, Aspekte oder Modalitäten bezeichnen.
Das hat sich in den letzten zwanzig Jahren schrittweise gerändert. Um selber im Verständnis des hebräischen Verbalsystems Klarheit zu bekommen, begann ich vor über zwanzig Jahren, mich in die verschiedenen Publikationen einzulesen, die Hebraisten im Lauf der Jahre diesbezüglich vorgelegt hatten. Schließlich erwuchs aus meinen Untersuchungen und laufenden Aufzeichnungen eine Doktorarbeit, die ich beim The Master’s Seminary einreichte unter dem Titel: »Der Gebrauch von QATAL und YIQTOL und deren um we- gemehrten Formen. Eine induktive Untersuchung, vorgenommen am Gesamtkorpus der Biblia Hebraica.«
Alle oben erwähnten sprachwissenschaftlichen Erkenntnisse müssen natürlich in der neuen Übersetzung berücksichtigt werden. Das wird in den erzählenden Texten weniger ersichtlich sein, während in den poetischen Texten deutliche Veränderungen nötig sein werden (d. h. in Hiob, Psalmen, Sprüche, Lied der Lieder und in den Propheten).
»Bei einer neuen Übersetzung geht man vom Urtext aus,
den man Wort für Wort, Satz für Satz, Buch um Buch übersetzt.«
Wir reden hier vom Wort Gottes, das ewig, irrtumslos und allgenugsam ist. Wir sollten alles daran setzen, das Wort so akkurat wie möglich zu übersetzen, denn je genauer die Übersetzung, desto besser kann die Aussage und Absicht des Schreibers erkannt und zum Segen der Gemeinde des Herrn gelehrt werden.
Die meisten Prediger und Lehrer beherrschen die Ursprachen nicht. Unsere Absicht ist es, allen, die die Bibel mit Fleiß und Sorgfalt studieren wollen (2Tim 2,15), um sie immer besser zu verstehen, persönlich anzuwenden und zu verkünden (Esra 7,10), ein Werkzeug an die Hand zu geben, durch das sie möglichst nahe an den Urtext herankommen.
Der Schwerpunkt bei dieser Übersetzung liegt auf Sprachgenauigkeit, doch sie soll auch lesbar sein. Hier das gute Gleichgewicht zu finden, gehört zu den großen Herausforderungen der ganzen Arbeit. In Fußnoten werden nützliche und weiterführende Erklärungen gegeben zum grammatikalischen Verständnis und damit zur Bedeutung entscheidender Ausdrücke. Jedem ernsthaften Bibelleser wird diese Übersetzung helfen, Gott, seinen Willen für sein persönliches Leben und seinen Heilsplan besser zu verstehen.
»Denn Esra hatte sein Herz darauf gerichtet, das Gesetz Jahwes zu erforschen und zu tun, und in Israel Satzung und Recht zu lehren.« Esra 7,10; ESB
Die Arbeit an der Bibelübersetzung ist für Benedikt Peters ein Herzensprojekt, dem er für die kommenden Jahre die meiste Zeit widmen wird.
Bis Ende 2023 sollten erste Leseproben zur Verfügung stehen.
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