Timotheus war der Vertraute des Paulus bei seiner Evangeliumsarbeit. In Philipper 2,20 beschreibt er ihn als einen ihm »gleichgesinnten« Menschen. Sie teilten die gleichen Ansichten und hatten dieselbe Liebe zum Herrn und zu Seiner Kirche. An anderer Stelle nennt Paulus den Timotheus »mein geliebtes und getreues Kind in dem Herrn« (1. Kor. 4,17) und einen »Mitarbeiter Gottes in dem Evangelium des Christus« (Röm. 16,21; 1. Thess. 3,2). Das sind bedeutsame Komplimente aus dem Mund des Apostels, dessen Maßstab in Bezug auf Dienst und persönliche Integrität sehr hoch war.
Immerhin, wie fromm und nützlich Timotheus auch war, er hatte mit vielen der gleichen Schwachheiten zu kämpfen, mit denen auch wir es zu tun haben. So entnehmen wir dem 2. Timotheusbrief, dass er sich von falschen Lehrern einschüchtern ließ, die seine Führerschaft bestritten (1,7). Vielleicht hat er sich auch manchmal Christi geschämt (1,8) und war versucht, seine Theologie zu ändern, um den AngriVen derer zu entkommen, die der gesunden Lehre widerstanden (1,13-14). Er mag auch das Bibelstudium vernachlässigt haben(2,15), um dadurch gottwidrigen Vorstellungen zu verfallen (2,16-17). Damit wären weitere Schwierigkeiten verbunden.
Paulus schrieb dem Timotheus, um seinen geistlichen Charakter zu stärken und ihn zu ermutigen, auch in schweren Trübsalen standhaft zu bleiben. Trotz dieser oVensichtlichen Schwachheit schätzte Paulus den Timotheus sehr und betraute ihn mit riesigen Verantwortlichkeiten in seinem Dienst. Darüber hinaus waren die Freundschaft und der Dienst des Timotheus für den Apostel eine Quelle großer Freude und Stärkung.
Ich bete darum, dass auch du in deinem Leben »gleichgesinnte« Menschen hast Brüder und Schwestern in Christus, die dich ermutigen, für dich beten und dich an deine Verantwortung für die Wahrheit Gottes erinnern. Sie mögen, wie Timotheus, nicht in allem deinen Erwartungen entsprechen; aber sie sind eine kostbare Gottesgabe. Halte sie wert und bete viel für sie. Tue alles, was du kannst, um auch ihnen zum Segen zu sein.
Sollten dir solche Freunde fehlen, suche die Gemeinschaft mit einer örtlichen Gemeinde, in der Christus verherrlicht wird, in der man Sein Wort lehrt und wo man zu einem heiligen Leben ermutigt. Baue Beziehungen zu reifen Christen auf, die dich anreizen »zur Liebe und zu guten Werken« (Hebr. 10,24).