Pastor, könnte es sein, dass du die Schrift zu geringschätzt?

Wenn du nicht die Bibel predigst, dann hast du auch nicht die richtige Überzeugung bezüglich der Bibel.
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Inspiriert, irrtumslos, genugsam

Falls du dir die Frage stellen solltest, welche Art von grundlegender Überzeugung dir das Fundament als treuer Prediger liefert, dann ist es folgende: Du glaubst, dass die Bibel die inspirierte, irrtumslose, hinlängliche und klare Offenbarung Gottes ist. Deine Verkündigung spiegelt in der Tat das wider, was du bezüglich der Bibel glaubst.
Wenn du nicht die Bibel predigst, dann hast du auch nicht die richtige Überzeugung bezüglich der Bibel. Wenn du glaubst, dass es irgendeine andere Autorität, irgendeine bessere Kommunikationsweise, irgendeinen pfiffigeren oder kulturell annehmbareren oder psychologisch ansprechenderen Ansatz gibt als den biblischen Ansatz, dann stellst du damit unter Beweis, dass du die Heilige Schrift geringschätzt.

Wenn du nicht die Bibel predigst, dann hast du auch nicht die richtige Überzeugung bezüglich der Bibel.

Wenn du allerdings glaubst, dass jedes einzelne von Gottes Worten rein ist, wie die Bibel es behauptet, und dass die Gesamtheit der Schrift durch die Inspiration Gottes gegeben wurde und nützlich ist, den Mann Gottes ganz zuzubereiten, wenn du glaubst, dass Gott die Bibel so inspiriert hat, wie Petrus es darstellt – nämlich, dass die biblischen Autoren vom Heiligen Geist getrieben wurden, so dass sie nichts Geringeres als die Worte Gottes niedergeschrieben haben – dann wird sich das auch in deiner Verkündigung der Bibel niederschlagen.

Im kulturellen Gewand

Die Leute mögen sagen, »Einen Moment mal! Ich glaube zwar der Bibel und entnehme meine Wahrheiten und meine Ideen der Bibel, doch ich verpacke sie irgendwie auf eine kulturelle Weise, damit die Leute sie verstehen können.« Erlaube mir, kurz darauf einzugehen.

Das goldene Zeitalter der Verkündigung ist gegeben, wenn man biblische Wahrheiten aus biblischen Abschnitten predigt. Wenn dies anfängt nachzulassen und das Gold allmählich stumpf wird, dann sieht die nächste geringere Stufe so aus, dass man biblische Wahrheiten aus nichtbiblischen Quellen verkündigt. In anderen Worten, man sagt, »Ich predige ja immerhin noch das Evangelium, ich verkündige immerhin noch die Wahrheit der Bibel, doch die Menschen wollen keine Schriftauslegungen hören. Sie wollen nicht, dass ich aus der Bibel predige. Sie glauben nicht an die Autorität der Bibel. Ich will deshalb nicht sagen, ›die Bibel sagt dies‹, weil es nicht relevant ist. Man muss die Leute im Rahmen ihrer eigenen Kultur packen, man muss zu ihnen in Kategorien reden, die ihnen vertraut sind. Somit predige ich also immer noch biblische Wahrheit, doch ich verkündige sie in einem kulturellen Gewand.«

Du hast somit angefangen nachzulassen und das Gold blättert ab und es wird nicht lange dauern, bis du ganz damit aufhörst, biblische Wahrheit in einem kulturellen Gewand zu predigen und bis die biblische Wahrheit ganz verschwindet. Damit bist du in die Dunkelheit versunken, nur das zu predigen, was die Leute hören wollen.
Man geht vom Predigen biblischer Wahrheit niemals direkt dazu über, die Bibel über Bord zu werfen. Da gibt es einen Zwischenschritt. Dieser Zwischenschritt ist, dass man biblische Wahrheit in einem kulturellen Zusammenhang verkündigt. Gott hat ein Buch geschrieben und hat Wahrheit in biblische Zusammenhänge hineingelegt und so musst du sie auch verkündigen.

Manchmal sagen die Leute, »Nun, wir müssen die Bibel in unser heutiges Alltagsleben, in ein modernes Verständnis herüberbringen.« Das stimmt nicht. Es ist vielmehr notwendig, den modernen Menschen in die Zeit der Bibel zu verfrachten. Das, was die Bibel in ihrem ursprünglichen Zusammenhang bedeutete, ist das, was sie auch jetzt bedeutet.

Damit die Leute verstehen können, was es damals im ursprünglichen Zusammenhang bedeutet hat, muss man sie mit zurücknehmen. Die Herausforderung bei der biblischen Verkündigung besteht nicht darin, dass man sich am biblischen Text vergreift und versucht, die Wahrheit in die heutige Zeit hineinzuzerren, sondern dass man den modernen Menschen mit zurücknimmt, damit er im biblischen Text zuhause ist, indem man den Zusammenhang herstellt, in dem dieser Text ursprünglich gegeben wurde. Das ist die Herausforderung echter biblischer Verkündigung in biblischen Abschnitten und dabei handelt es sich um die reichhaltigste Möglichkeit, den Menschen den ganzen Ratschluss Gottes zu vermitteln.

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