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Dein Smartphone gehört Jesus

Wenn wir uns von den Bildern, die über unseren Bildschirm huschen, so sehr vereinnahmen lassen, dass wir unseren Herrn und sein Wort regelmäßig vernachlässigen, dann haben wir aus den Augen verloren, wem wir eigentlich gehören.
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Dein Smartphone gehört Jesus
Lesezeit: 6 Minuten

Wie Christus uns von der Knechtschaft des Bildschirms befreit

Die Warnung des Paulus in 1. Korinther 6,12 zeigt uns, dass wir uns vor beherrschenden Einflüssen in Acht nehmen sollten, insbesondere vor unseren machthungrigen kleinen Touchscreens. Paulus bringt es folgendermaßen zum Ausdruck:

»Alles ist mir erlaubt – aber nicht alles ist nützlich! Alles ist mir erlaubt – aber ich will mich von nichts beherrschen lassen!«

Paulus fährt in seinem Brief fort, indem er die Gläubigen ermahnt, jeglicher sexueller Unmoral zu fliehen, anstatt sich davon beherrschen zu lassen. Er bringt seine Ausführungen zum Abschluss, indem er auf die Ziegelsteine in der untersten Reihe hinweist: Warum sollten wir uns eigentlich nicht von den Dingen dieser Welt – ganz egal, ob es sich dabei um Sünde handelt oder nicht – beherrschen lassen? Die Antwort, die er in den Versen 19b–20a gibt, lautet wie folgt:

»Oder wisst ihr nicht, […] dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrlicht Gott in eurem Leib.«

Im Endeffekt sagt uns Paulus Folgendes über uns selbst und im weiteren Sinne über unsere Technologie: Sei als Christ nicht das Eigentum deines Smartphones, da du nicht dir selbst gehörst.

Im vorliegenden Beitrag geht es darum, den überaus eindringlichen zweiten Teil, nämlich die befreiende Kraft der Herrschaft Christi, unter die Lupe zu nehmen. Du bist in der Lage, dein Smartphone zur Seite zu legen, weil du Jesus gehörst.

Ich bin mir zwar durchaus bewusst, wie abstrakt und theologisch sich das anhören kann, doch werde mich bemühen, es praktisch zu machen. Falls es dich nervt, dass du ständig so viel Zeit damit verschwendest, durch YouTube zu scrollen, durch deinen Facebook-Feed zu trollen oder den neuesten Nachrichten entgegenzufiebern und falls du dir wünschst, von deinem Bildschirm befreit zu sein, aber einfach keine Ahnung hast, wie dies gelingen kann, dann ist das, was Paulus zu sagen hat, für dich bestimmt. Du gehörst Jesus und diese Tatsache sollte alles ändern.

Du gehörst nicht dir selbst

Wenn wir zu Christus kommen, bekennen wir Christus als Herrn (Röm 10,9). Das heißt, dass wir seine vollständige, souveräne und unanfechtbare Herrschaft in unserem Leben anerkennen. Dieser Herrschaftsanspruch erstreckt sich auf alles, was wir besitzen, einschließlich unseres Smartphones.

In 1. Korinther 6,19 sagt Paulus den Gläubigen also, »Ihr gehört euch nicht selbst.« Wenn du in Christus bist, hast du nicht mehr das Sagen über dich. Jesus ist weder dein Copilot, noch dein Mitherrscher, noch jemand, der sich mit dir auf Augenhöhe befindet und genauso viel zu sagen hat wie du. Er ist vielmehr dein Herr. Er ist dein Meister. Er hat das Sagen. Es steht dir nicht zu, dein Herz, deine Zeit, deine Augen, deinen Körper oder deine Worte an irgendeinen anderen daherkommenden Herrn zu verkaufen. Du gehörst ihm allein.

Es läuft also darauf hinaus, dass es uns nicht zusteht zu entscheiden, was wir mit unserem Smartphone machen. Es gibt beim Umgang mit unserer Technologie zwar zweifelsohne ein gewisses Element der christlichen Freiheit, doch wir haben keineswegs die Freiheit, uns von einem anderen Herrn beherrschen zu lassen. Das steht allein schon definitionsgemäß ganz außer Frage. Wir gehören nämlich bereits jemandem. Wir arbeiten für König Jesus und er will nicht, dass wir uns von unserem Smartphone beherrschen lassen.

Ich will es folgendermaßen ausdrücken: Wenn wir uns von den Bildern, die über unseren Bildschirm huschen, so sehr vereinnahmen lassen, dass wir unseren Herrn und sein Wort regelmäßig vernachlässigen, dann haben wir aus den Augen verloren, wem wir eigentlich gehören. Unser Herr hat uns nicht die Erlaubnis gegeben, ihn zu verlassen, um einem anderen Herrn zu dienen. In Matthäus 6,24 sagte er sogar ausdrücklich:

»Niemand kann zwei Herren dienen, denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon!«

Vielleicht können wir dies anwenden, indem wir es wie folgt umformulieren:

  • »Keiner kann gleichzeitig Gott dienen und Netflix.«
  • »Keiner kann gleichzeitig Gott dienen und Instagram-Followern.«
  • »Keiner kann gleichzeitig Gott dienen und Candy Crush«
  • »Keiner kann gleichzeitig Gott dienen und der Pornographie.«

 

Brüder und Schwestern, wir gehören uns nicht selbst und deshalb sollten wir auch unser Smartphone nicht so verwenden, dass wir von jemand beherrscht werden, dem wir gar nicht gehören. Anstatt unser unstetes Herz zu fragen, wie wir dieses einflussreiche kleine Gerät gebrauchen sollen, lasst uns lieber Jesus fragen. Lassen wir uns lieber von demjenigen beherrschen, dem wir gehören, als von unserem Smartphone.

Denn du bist teuer erkauft

Die Logik, die Paulus in diesem Abschnitt anwendet, führt uns noch einen Schritt weiter. Wie sind wir eigentlich in den Besitz Jesu gekommen, so dass wir ihm eine vollkommene und ungeheuchelte Unterordnung schuldig sind? Er weist darauf in Vers 20 hin: »Denn ihr seid teuer erkauft«.

Am Kreuz brachte Jesus alles zur Geltung, was notwendig war, um die Seinen in Besitz zu nehmen. Was war der Preis dafür? Sein eigenes, unendlich kostbares Leben.

Beachte, wie Paulus hier »teuer erkauft« sagt. Er muss zwar nicht betonen, wie teuer diese Erlösung war, doch ich denke, er tut es, um unser Augenmerk auf Golgatha zu legen. Falls du Christ bist, wer hing schließlich an jenem Holz, um dich zu erkaufen? Wie viel hat dein Herr genau gegeben, um dich für sich selbst zu erkaufen? Alles!

Oh wie mächtig diese erstaunliche Evangeliumswahrheit doch ist, um unsere Lüste und Süchte abzutöten! Wenn du versucht bist, dich zum vierzigsten Mal in jenes Kaninchenloch im Internet zu begeben, was muss dann in dein Herz eindringen, um deinen technologischen Sklaventreiber in seine Schranken zu verweisen? Der unendliche Wert von Jesus! Ich kenne nichts, was mein Herz mehr und schneller verändert, als meinen Blick gedanklich auf das Kreuz Christi zu richten. Der Heilige Geist verwandelt mich, wenn ich den Preis vor Augen habe, den Christus bezahlt hat, nämlich seinen stellvertretenden Tod für mich. Der Schönheit der selbstaufopfernden Liebe Christi wird es stets gelingen, Tik Tok und YouTube zu überwinden.

Darum verherrliche Gott in deinem Leib

Paulus beendet seine Ermahnung an die Korinther mit der alles miteinschließenden Anweisung, »darum verherrlicht Gott in eurem Leib.« Paulus betont hier den »Leib«, weil er sich auf sexuelle Unmoral bezieht. Wenn wir alles zur Ehre Gottes tun sollen (1Kor 10,31), weil wir Christus gehören, der uns erkauft hat, dann schließt dies auch unsere Smartphones mit ein. Paulus sagt also, »Verherrliche Gott mit allem, was du hast, denn er hat es verdient.«

Die Frage ist also folgende: Wie verherrlichen wir Gott mit unserem Smartphone?

Ich bin immer mehr überzeugt davon, dass es für die meisten von uns die hilfreichste Maßnahme sein könnte, ein – zumindest vorübergehendes – Smartphone-Fasten einzulegen. Die meisten von uns wissen noch nicht einmal, wie nass wir sind, weil wir schon so lange im digitalen Ozean mitschwimmen. Unsere Technologie wurde konzipiert, um uns auf schleichende und eindringliche Weise danach süchtig zu machen. Es könnte sein, dass es dir erst dann bewusstwird, welchen Einfluss sie auf dich hat, wenn du sie abschaltest.

Falls du befürchtest, dass du mit deiner Technologie nicht so umgehst, dass Gott damit verherrlicht wird, dann möchte ich dich ermutigen, sie zwei Wochen lang auszuschalten. Wenn du nicht von ihr beherrscht wirst, wird es dir bestimmt gelingen, so lange darauf zu verzichten. Immerhin haben Menschen Jahrtausende hinweg ohne SMS und Social Media überlebt – und das kannst du auch. Ich würde zwar eine Technologie-Entgiftung nicht grundsätzlich für jeden vorschreiben wollen, doch es könnte sich dabei um eine weise Möglichkeit handeln, eine Diagnose bezüglich deines eigenen Herzens zu stellen.

Andererseits ist es mir allerdings auch ein Anliegen, dass wir merken, was unsere Technologie an sich hat, das sie so unwiderstehlich für uns macht. Paulus beabsichtigt nicht, dass das Christenleben eine verdrießliche, freudlose Angelegenheit ist, sondern ganz im Gegenteil. Er sagt uns all dies nicht, um uns gefühlsmäßig runterzuziehen, sondern vielmehr um uns in Bezug auf geistliche Realitäten wachzurütteln.

Weißt du, warum Snapchat so anziehend ist? Oder Twitter? Oder Amazon Prime? Weißt du, warum du darauf stehst, ständig Rückmeldungen via Likes, erreichte neue Spielebenen, Power-Ups, beantwortete Nachrichten, neue Serienstaffeln, neue Follower usw. zu bekommen?

Der Grund, warum wir in unser Smartphone verliebt sind, ist, dass dessen hellleuchtender Schimmer ein schwacher Abglanz der blendenden Pracht der Herrlichkeit Jesu Christi ist! Wir wurden geschaffen, um den Strahlen des Sonnenlichts zu dessen Quelle zurückzuverfolgen. Gott hat uns so konzipiert, dass wir zwar den Schildern folgen, uns aber nicht vor ihnen dienend verneigen sollen. Die Technologie ist zwar ein wundervolles Geschenk, das uns zu Gott führen soll, doch wehe uns, wenn wir uns mit geringeren Freuden zufriedengeben als der Quelle aller Freuden!

Lass dich von deinem Smartphone also deshalb nicht beherrschen, weil du dir nicht selbst gehörst. Jesus hat dich erkauft, damit du dich an ihm erfreust. Gebrauche dein Smartphone also für den Zweck, zu dem Gott es geschaffen hat – nämlich um dich an Jesus zu erfreuen. Das läuft wahrscheinlich darauf hinaus, dass du dich vor den Gefahren in Acht nehmen musst, die das Medium selbst in sich birgt. Diesbezüglich hält Robert Murray M’Cheyne einen hilfreichen Rat für uns bereit:

»Geschwister, wenn ihr euch niemals so sehr von einer Freude in Beschlag nehmen lasst, dass diese euch eurer Liebe für das Gebet oder für eure Bibel beraubt oder dass es euch erschrecken würde, den Ruf zu vernehmen, ›Der Bräutigam kommt‹ und darauf zu erwidern, ›Er kommt schon?‹, dann missbraucht ihr diese Welt. Oh! Lasst euch von den Freuden dieser Welt nicht vereinnahmen. ›Es bleibt uns nicht viel Zeit.‹«

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