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Hilfe für ängstliche Kinder

Woher weißt du bei deiner Einschätzung eines ängstlichen Kindes, ob sich die Furcht des Kindes in einem »normalen« Bereich bewegt oder ob sie problematisch ist und es somit erforderlich ist, dass man eingreift? Aus seelsorgerlicher Sicht musst du einschätzen, in welchem Maße diese Furcht das Alltagsleben des Kindes behindert.
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Hilfe für ängstliche Kinder
Lesezeit: 11 Minuten

Chris, ein sensibler zehnjähriger Junge, kommt aus einer liebevollen Familie, die sich aktiv in ihrer Gemeinde einbringt. Er hatte nur sehr wenige Erfahrungen mit anhaltendem Stress oder dem Verlust von Familienangehörigen bis seine Großmutter in jenem Sommer verstarb. Kurz darauf starb auch sein Großvater, gleichzeitig noch ein Haustier der Familie. Chris begann, sich um das Wohlergehen seiner Eltern Sorgen zu machen (obwohl sie kerngesund waren) und er befürchtete ständig, krank zu werden bzw. die Grippe zu bekommen. Seine Eltern wurden besorgt, als er sich eines Tages weigerte, in die Schule zu gehen, weil er wusste, dass verschiedene Kinder in seiner Klasse einen Virus hatten. Er war nicht bereit, in den Schulbus zu steigen oder sich von seinen Eltern zur Schule fahren zu lassen. Die Eltern von Chris fragten sich, ob dies lediglich eine Phase war, die er gerade durchmachte, eine Art und Weise, seine Trauer zu verarbeiten oder ob er im Begriff war, ein Problem zu entwickeln, dessen man sich annehmen musste. Als er sich weiterhin weigerte, den Schulbus zu nehmen und in die Schule zu gehen, beschlossen sie, Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen. Sie bringen ihn zu dir in die Seelsorge.
Was kannst du Chris sagen, um ihm seine Ängste zu nehmen? Wie kannst du Chris und anderen Kindern, denen es ähnlich ergeht wie ihm, helfen, in einer beängstigenden Welt zu innerem Frieden zu finden? Wie kannst du ihnen dabei helfen, sich in einer unsicheren Welt sicher zu fühlen?

Ursachen für Ängste

Du wirst wahrscheinlich immer mehr Kindern begegnen, die, so wie Chris, besorgt und ängstlich sind. Viele Familien verzeichnen einen Anstieg von Angst und Sorge bei ihren Kindern. In Anbetracht der Massenmedien und der Nachrichtenmeldungen, die rund um die Uhr auf sie einwirken, sind Kinder unentwegt der Realität weltweiter Gefahren ausgesetzt. Meldungen über Epidemien, Kriege, Terroranschläge, Waldbrände, Falschmeldungen im Internet und Cybermobbing verbreiten sich wie ein Lauffeuer. Kinder und Heranwachsende werden zunehmend mit der Möglichkeit beängstigender Katastrophen konfrontiert. Außerdem gibt es auch noch viele Ursachen für Ängste und Furcht in der Kindheit im näheren Umfeld zuhause: die Grippe, Krankheitserreger, Fehler machen, schlechte Noten bekommen, von Gleichaltrigen ausgelacht werden, vor anderen öffentlich reden zu müssen, als Außenseiter betrachtet zu werden, die Möglichkeit, einen geliebten Menschen zu verlieren – die Liste kann fortgesetzt werden. Bei Kindern, die zu Angst und Sorge neigen, kann dies zu einem Schneeballeffekt führen.

Du hast wahrscheinlich schon bemerkt, dass, obwohl mehrere Kinder denselben Ereignissen ausgesetzt sind, einige von ihnen mehr mit Ängsten zu tun haben als andere.

Warum könnte ein Kind mehr mit Angst zu kämpfen haben als ein anderes?

Dafür kann es mehrere Gründe geben. Jedes Kind ist anders veranlagt. Jedes hat unterschiedliche Stärken und Schwächen und Tendenzen zu bestimmten Problemen und Versuchungen. Einige Kinder haben eine angeborene Neigung zur Ängstlichkeit. Sie sind sich potenzieller Risiken mehr bewusst und können sich leichter in die Gefahren hineinversetzen, die andere erleben. Dies führt dazu, dass sie sich verwundbarer fühlen.

Einige Kinder haben eine Persönlichkeit, die zum Perfektionismus tendiert, was dazu führen kann, dass es ihnen schwerfällt, sich zu entspannen und dass sie von dem Verlangen motiviert werden, es anderen rechtmachen zu wollen, und sich nicht sonderlich gut durchsetzen können und Konflikte vermeiden. Solche Kinder leiden oft an Menschenfurcht, einschließlich der Angst, andere zu enttäuschen oder zu versagen und sie könnten sich selbst recht viel abverlangen. All diese Tendenzen führen zu Stress, Angst und Sorge.

Eine weitere Ursache anhaltender Ängstlichkeit bei Kindern könnte darin zu finden sein, dass sie Stresssituationen über einen längeren Zeitraum ausgesetzt sind. Traumatische Ereignisse, Aufruhr in der Familie oder ein unberechenbarer Lebensstil könnten zu einem Gefühl der Bedrohung beitragen. Je mehr wir die Ursache der Ängstlichkeit eines Kindes nachvollziehen können, umso erfolgreicher werden wir sein, es darin hirtenhaft zu begleiten und umso weiser und praktischer werden wir sein, auf die Erfahrungen des Kindes einzugehen und die richtigen Ratschläge zu geben.

Die Angst richtig einschätzen

Woher weißt du bei deiner Einschätzung eines ängstlichen Kindes, ob sich die Furcht des Kindes in einem »normalen« Bereich bewegt oder ob sie problematisch ist und es somit erforderlich ist, dass man eingreift? Aus seelsorgerlicher Sicht musst du einschätzen, in welchem Maße diese Furcht das Alltagsleben des Kindes behindert. Wie oft treten Angst bzw. Sorge zutage, wie intensiv sind sie und wie lange dauern die Angstzustände an? Halten sie das Kind davon ab, sich an alltäglichen Aktivitäten zu beteiligen? Wird es daran gehindert, gesunde Risiken einzugehen und sozialen Umgang mit anderen zu haben? Die bessere Frage ist vielleicht: Wird das Kind von seiner Furcht kontrolliert oder beherrscht es seine Furcht? Ist das Kind in der Lage, seine Ängste im Griff zu haben bzw. mit ihnen umzugehen oder beherrschen die Ängste das Kind und haben es im Griff?

Wenn Kinder eine chronische Ängstlichkeit erleben, neigen sie dazu, darin Trost zu finden, ihre Welt zu kontrollieren oder auf das zu reduzieren, was sich überschaubar anfühlt. Einige Kinder suchen nach Sicherheit oder Trost durch Routineverhalten (wie z. B. Daumenlutschen, bei den Eltern schlafen oder die Ausführung anderer Rituale), Gegenstände (Fernsehgeräte, Bücher oder Fantasiewelten) oder Menschen (ein Elternteil, eines seiner Geschwister oder einen Freund). Andere meiden bestimmte Dinge, weil sie Angst haben (Schulbesuch, Verlassen des Hauses oder Einsteigen in ein Auto, einen Bus oder ein Flugzeug).

Den Kindern helfen, ihre Ängste zu erkennen und bei Gott Schutz zu suchen

Wie bei den meisten ängstlichen Kindern, waren auch bei Chris die Ängste so tiefsitzend, dass es ihm nicht helfen würde, ihm einfach zu versichern, dass er in der Schule sicher sei. Er weiß bereits, dass man in der Schule krank werden kann, und er weiß auch, dass Leute manchmal daran sterben. Ich ließ ihn folgende Boot-und-Zuflucht-Aktivität durchführen, die ich auch oft mit anderen ängstlichen Kindern mache.

Boot-und-Zuflucht-Aktivität

Diese Aktivität schafft eine Atmosphäre für ängstliche Kinder, um darüber nachzudenken, wie ihre Gefühle und Glaubensüberzeugungen die Art und Weise beeinflussen, wie sie das Leben betrachten und wo bzw. wie sie Schutz finden. Um die Aktivität durchzuführen, brauchst du ein DIN A3 Blatt Papier oder größer und verschiedene Stifte.

Bitte die junge Person, ein Boot zu malen – irgendein Boot, das sie gerne malen möchte – und bitte sie, auch die Umgebung zu malen, in der sich das Boot befindet. Erkläre, dass sie das malen darf, was sie will und dass es sich um eine Übung handelt, bei der es kein »Richtig« oder »Falsch« gibt.

Das Stellen von Fragen und die Dinge, auf die man achten sollte

Nachdem das Kind sein Bild fertiggestellt hat, stelle ihm einige der folgenden Fragen:

  • Was für ein Boot hast du gemalt und warum?
  • Befindest du dich in dem Boot? Befindest du dich im Bild? Wo?
  • Was hast du sonst noch gemalt und warum?
  • In was für einem Gewässer befindet sich das Boot und warum?
  • Ist das Wasser still oder aufgewühlt und beängstigend?
  • Wie ist das Wetter? In welcher Jahreszeit befinden wir uns in dem Bild?
  • Muss irgendjemand gerettet werden? Wenn ja, wovor bzw. wovon?
  • Wie kann man helfen? Wer kann helfen?
  • Wenn Gott nun auf der Bildfläche auftauchen würde, wie würde er wohl aussehen?
  • Wie würde er kommen?
  • Erwäge die folgenden Abschnitte aus den Psalmen. Wie wird Gott dort u. a. beschrieben? Wie hilft dies dir dabei, wenn du einen großen Sturm in deinem Leben erlebst?

»Mir aber ist die Nähe Gottes köstlich; ich habe Gott, den Herrn, zu meiner Zuflucht gemacht, um alle deine Werke zu verkünden« (Ps 73,28).

»Auf Gott ruht mein Heil und meine Ehre; der Fels meiner Stärke, meine Zuflucht ist in Gott« (Ps 62,8).

  • Wie würde es wohl aussehen, wenn Gott die Zuflucht wäre in deinem Bild?
  • Was bedeutet es, dass der Herr dein Fels ist?

»Der Herr ist mein Fels, meine Burg und mein Retter; mein Gott ist mein Fels, in dem ich mich berge, mein Schild und das Horn meines Heils, meine sichere Festung« (Ps 18,3).

  • Wenn Gott in dieses Bild eintreten würde, was würdest du zeichnen?
  • Wie würde er helfen?
  • Inwiefern würde er dein Retter sein? Inwiefern würde er dein Schild sein?

Führe mit dem Kind oder Teenager ein Brainstorming durch und finde heraus, was ihnen dazu einfällt. Halte nach Möglichkeiten Ausschau, der Person zu helfen, ihre eigenen Verbindungen herzustellen, falls es ihr schwerfallen sollte, es von selbst zu tun. Überlege dann, wie du diese Verbindungen in den tatsächlichen Bereichen, wo die Person Probleme hat, lebendig werden lassen kannst. Wie kann sie Gott vertrauen, ihr Retter zu sein und was bedeutet dies ganz greifbar in ihren Umständen? Was kann und sollte sie von Gott erwarten? Was nicht?

Die Psalmen sind voller aussagekräftiger Bilder, die Gott als Schild, Beschützer, Zuflucht, hohen Turm, Schutz usw. beschreiben. Lass dir ruhig weitere Möglichkeiten einfallen, wie du die Schrift auf gewinnende und kreative Weise gebrauchen kannst, um auf das Kind, mit dem du arbeitest, einzuwirken.

Kinder auf Christus hinweisen

Wir könnten versucht sein, das ängstliche Kind in unserer Betreuung damit beruhigen zu wollen, dass seine Ängste unbegründet sind und dass ihnen nichts Schlimmes zustoßen wird. Manchmal trifft dies zwar zu, doch meistens stelle ich fest, dass sich die Kinder, die ich seelsorgerlich betreue, so wie Chris, vor echten Gefahren und Bedrohungen fürchten.

Die Wahrheit ist, dass Kinder, genauso wie Erwachsene, in einer gefallenen und kaputten Welt leben, wo schlimme Dinge passieren. Krebs, Gefahr, Verbrechen und Traumata sind real. Jeder von uns versagt, macht Fehler, wird zum Gespött der Leute und wird schikaniert. Das Leben verläuft nicht immer so, wie wir es gerne hätten. Wir müssen vorsichtig sein, dass wir dem Kind keinen falschen Trost und keine falschen Zusicherungen geben, die wir nicht halten können. Deine Hoffnung und die des Kindes gründet sich auf denjenigen, der über alles regiert.

Welchen Trost wir den Kindern auch bieten, wir müssen sie letztlich auf Christus hinweisen, der ihnen inmitten ihrer Ängste begegnen kann. Als Seelsorger ist mein Trost begrenzt. Er kann ihnen weder eine Garantie noch einen Schutz vor allen Ängsten bieten. Außerdem ist mein Trost nicht immer zugänglich. Ich kann das Kind nicht in die Schule begleiten oder jedes Mal zur Verfügung stehen, wenn es ein Angstproblem hat. Allerdings kann ich es auf denjenigen hinweisen, der stets erreichbar, stets verfügbar ist, dessen Trost vollkommen und grenzenlos ist.

»Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; sei nicht ängstlich, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ja, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit« (Jes 41,10).

Der Heilige Geist kann Stellen im Herzen und im Sinn des Kindes erreichen, die du und ich nicht erreichen können. Unsere Rolle besteht darin, dass wir Christus widerspiegeln durch den Trost, den wir den in unserer Obhut befindlichen Kindern vermitteln – und dass wir sie stets zu demjenigen hinführen, der ihr tatsächlicher Trost ist. Er kann ihnen auf tiefgründigere und bedeutendere Weise begegnen, als wir es jemals könnten, und er wünscht sich zudem, dass sie lernen, sich in allen ihren Lebenssituationen von ihm abhängig zu machen.

Als ich mit Chris redete, lasen wir gemeinsam 2. Korinther 1,3–4, weil darin ein Bild des Trostes vermittelt wird, das Christus nachahmt,

»der uns tröstet in all unserer Bedrängnis, damit wir die trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, durch den Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden.«

Hierin besteht folgender Wasserfalleffekt: Du kannst dem Kind Trost spenden, weil dir zuvor Trost gespendet wurde. Du kannst Hoffnung vermitteln, weil du zuvor in Christus Hoffnung gefunden hast. Du lebst vor deinen Kindern das aus und verkörperst das, was Christus ist und was er für dich getan hat.

Chris und ich redeten darüber, wie Gott seine Gegenwart inmitten der Furcht seiner Kinder anbietet. Ich teilte ihm mit, dass Gott seine ängstlichen Kinder immer wieder daran erinnert, dass er bei ihnen ist. Hier sind nur einige wenige der Verse, die ich Chris mitgeteilt habe:

»Wenn mir angst ist, vertraue ich auf dich!« (Ps 56,4).

»Bei den vielen Sorgen in meinem Herzen erquickten deine Tröstungen meine Seele« (Ps 94,19).

»Und wenn ich auch wanderte durchs Tal der Todesschatten, so fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, die trösten mich« (Ps 23,4).

»Seid stark und mutig! Fürchtet euch nicht und lasst euch nicht vor ihnen grauen, denn der Herr, dein Gott, geht selbst mit dir; er wird dich nicht aufgeben, noch dich verlassen!« (5Mo 31,6).

Kinder müssen Hoffnung und Trost an der richtigen Stelle finden. Wir dürfen ihnen weder garantieren, dass ihnen nichts Schlimmes zustoßen wird, noch ihnen eine falsche Hoffnung bieten, noch falsche Versprechungen machen, die wir unmöglich halten können. Junge Menschen durchschauen diese fadenscheinigen Versuche sowieso. Aber wir wollen sie bewusst auf denjenigen (Christus) hinweisen, der ihnen in ihren Problemen und Ängsten wirklich begegnen kann. Einige Kinder brauchen kurzfristig Hilfe (Unterkunft, Zuwendung, besondere Unterstützung oder Trost inmitten einer Tragödie oder einer schwierigen Erfahrung). Ungeachtet der Schwere ihrer Probleme müssen alle ängstlichen Kinder wissen, dass es einen Gott gibt, der sie in ihren Ängsten begleitet. Weisheit bedeutet, in Erfahrung zu bringen, welche Art von Eingreifen sie brauchen, während man sie weise und beständig zu einem größeren Glauben hinführt.

Was Chris anbelangt, so machten wir einen Plan, dass er wieder in die Schule gehen würde, wobei seine Eltern ihn in der ersten Woche mit dem Auto fahren sollten. Bevor er aus dem Auto stieg, beteten sie gemeinsam den Text von Philipper 4,4–7 und hielten sich den Trost, dass der Herr nahe ist, und die Verheißung vor Augen, dass der Friede Christi, im Sinne dieses Gebets, sein Herz bewahren möge. Wir redeten darüber, dass er jedes Mal, wenn er sich in der Schule ängstlich fühlte, daran denken sollte zu beten. Es war wichtig, Chris daran zu erinnern, dass Jesus ihn weiterhin begleiten würde, auch wenn er aus dem Auto stieg. Die darauffolgende Woche beteten Chris‘ Eltern mit ihm, ehe er den Schulbus bestieg und erinnerten ihn daran, dass der Herr bei ihm war – und sie erinnerten ihn immer wieder daran. Chris war in der Lage, wieder in die Schule zu gehen und die ganze Familie lernte, gemeinsam für ihren Tagesablauf zu beten.

Dreizehn Wahrheiten aus der Schrift zum Trost für ängstliche Kinder

Nachdem du eine Atmosphäre offener Konversation mit dem Kind, dem du hilfst, geschaffen hast, gewährleiste, dass du eure Gespräche mit ermutigenden Wahrheiten aus der Schrift bekräftigst. Einige Ideen für den Anfang:

1. Du bist nicht allein.

»Und wenn ich auch wanderte durchs Tal der Todesschatten, so fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, die trösten mich« (Ps 23,4).

2. Du bist wertvoll.

»Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge« (Mt 10,31).

3. Er sieht deine Tränen.

»Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen« (Offb 21,4).

4. Es gibt Hilfe.

»Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein Helfer, bewährt in Nöten« (Ps 46,2).

»Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern einen, der in allem versucht worden ist in ähnlicher Weise [wie wir], doch ohne Sünde. So lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe!« (Heb 4,15–16).

5. Dein Leben hat einen Sinn.

»Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der Herr, Gedanken des Friedens und nicht des Unheils, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben« (Jer 29,11).

6. Was du durchmachst, ist nur vorübergehend.

»Darum lassen wir uns nicht entmutigen; sondern wenn auch unser äußerer Mensch zugrunde geht, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert. Denn unsere Bedrängnis, die schnell vorübergehend und leicht ist, verschafft uns eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, da wir nicht auf das Sichtbare sehen, sondern auf das Unsichtbare; denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig« (2Kor 4,16–18).

7. Es gibt einen Ausweg.

»Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung betroffen. Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, sodass ihr sie ertragen könnt« (1Kor 10,13).

8. Du bist mehr als dein äußeres Erscheinungsbild.

»Aber der Herr sprach zu Samuel: Schaue nicht auf sein Aussehen, noch auf seinen hohen Wuchs, denn ich habe ihn verworfen! Denn [der Herr] sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an« (1Sam 16,7).

9. Du kannst dir nicht vorstellen, welches Gute dich erwartet.

»Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und keinem Menschen ins Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben« (1Kor 2,9).

10. Dir wird nicht immer so zumute sein.

»Wir werden überall bedrängt, aber nicht erdrückt; wir kommen in Verlegenheit, aber nicht in Verzweiflung; wir werden verfolgt, aber nicht verlassen; wir werden niedergeworfen, aber wir kommen nicht um« (2Kor 4,8–9).

»Denn sein Zorn währt einen Augenblick, seine Gnade aber lebenslang; am Abend kehrt das Weinen ein und am Morgen der Jubel« (Ps 30,6).

11. Du bist überaus geliebt.

»Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Gnade« (Jer 31,3b).

»[Ich bete,] dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, damit ihr, in Liebe gewurzelt und gegründet, dazu fähig seid, mit allen Heiligen zu begreifen, was die Breite, die Länge, die Tiefe und die Höhe sei, und die Liebe des Christus zu erkennen« (Eph 3,17–19a).

12. Du wirst nicht zuschanden werden.

»Fürchte dich nicht, denn du wirst nicht beschämt werden! Schäme dich nicht, denn du sollst nicht zuschanden werden; denn du wirst die Schande deiner Jugend vergessen« (Jes 54,4a).

»Euer Lebenswandel sei frei von Geldliebe! Begnügt euch mit dem, was vorhanden ist; denn er selbst hat gesagt: ›Ich will dich nicht aufgeben und dich niemals verlassen!‹ So können wir nun zuversichtlich sagen: ›Der Herr ist mein Helfer, und deshalb fürchte ich mich nicht vor dem, was ein Mensch mir antun könnte‹« (Heb 13,5–6).

13. Gott bezweckt Gutes in deinem Leben.

»Ihr gedachtet mir zwar Böses zu tun; aber Gott gedachte es gut zu machen, um es so hinauszuführen, wie es jetzt zutage liegt, um ein zahlreiches Volk am Leben zu erhalten« (1Mo 50,20).

»Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind« (Röm 8,28).

Wenn du das Kind an die unveränderlichen Verheißungen aus Gottes Wort erinnerst, vermittelst du ihm einen soliden Rahmen für die Verarbeitung von Sorgen und Ängsten, sowohl jetzt als auch im Erwachsenenalter. Da wir wissen, dass Gottes Wort nicht leer zurückkehrt (Jes 55,11), können wir dem Herrn vertrauen, dass er diese Wahrheiten tief in dem Herzen des Kindes verankern und ihm in Erinnerung rufen wird, wenn es sie am meisten braucht.

Untermauere alle deine Zusicherungen, indem du das Kind daran erinnerst, wer Gott ist, wer das Kind selbst in Christus ist und was Gott verheißen hat in Bezug auf seine Fürsorge und Gegenwart ungeachtet der Umstände. Dieser Trost ist es, den das Kind am meisten braucht – und kein Versprechen, dass es nichts Schlimmes oder Schweres ereilen wird, sondern dass der Herr aller Schöpfung bei ihm ist, sich für es einsetzt und einen liebevollen Plan für sein Leben hat.

 

Dieser Artikel ist ein Auszug aus „Kindersorgen & Sorgenkinder“ (Kapitel 7).

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