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Jesus als meisterhafter Lehrer

Lehrer gibt es in Vielzahl. Doch einer ist einzigartig. Jesus lebte nicht allein, wie im Alten Testament angekündigt als Prophet, Priester und König, sondern auch als Lehrer. Doch wie war seine lehrweise und was kannst du von ihm lernen?
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Jesus als meisterhafter Lehrer
Lesezeit: 5 Minuten

Die Evangelien offenbaren eine Anzahl bedeutender Einzelheiten über Jesus als meisterhaften Lehrer. Es folgt hier eine Auswahl an Beobachtungen, die sich aus dem biblischen Text ergeben:

Jesus war kein bezahlter »professioneller« Lehrer

»Ihr aber, lasst euch nicht Rabbi nennen; denn einer ist euer Lehrer« (Mt 23,8).

Jesus wählte seine Schüler aus (sogar einen, der ihn verraten würde)

»Ich rede nicht von euch allen, ich weiß, welche ich auserwählt habe; aber damit die Schrift erfüllt würde: ›Der mit mir isst, hat seine Ferse gegen mich erhoben‹ « (Joh 13,18).

Jesus war nicht an eine bestimmte Örtlichkeit oder eine einzige Umgebung gebunden.

Er lehrte

  • im Tempel (Mt 21,12–13),
  • in der Synagoge (Mk 1,21),
  • auf einem Berg (Mt 5,1),
  • in Fischerbooten (Lk 5,1–11),
  • bei einer Hochzeit (Joh 2,1–11),
  • bei einer Beerdigung (Lk 7,11–17),
  • an einem Brunnen (Joh 4,1–26)
  • und in vielen anderen Umgebungen.

Jesus besaß eine einzigartige Autorität

»Er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten« (Mt 7,29).

Jesu Lehrplan war sein eigener, obwohl vom Vater geleitet

»… dass ich nichts von mir selbst aus tue, sondern wie der Vater mich gelehrt hat, das rede ich.« (Joh 8,28).

Jesus verstand seine Schüler

  • Er kannte ihre Fähigkeiten völlig und genau:

»Du bist der Lehrer Israels und weißt das nicht?« (Joh 3,10)

»Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen« (Joh 16,12).

  • Er verwendete das Mittel der Wiederholung sehr wirksam: er lehrte z. B. in Matthäus 13 mehrere Himmelreichs-Gleichnisse, die die gleichen Lektionen wiederholen; oder er benutzte wiederholte Hinweise auf den Heiligen Geist als »Helfer« [o. »Sachwalter, Beistand, Anwalt, Tröster«] (Joh 14,16.26; 15,26; 16,7).
  • Er ermutigte hingegebene Schüler, unterwies einige privat hinsichtlich Gleichnissen (Mt 13,36–43) und widmete Petrus, Johannes und Jakobus besondere Aufmerksamkeit bei seiner Verklärung (Lk 9,28–36) und im Garten Gethsemane (Mt 26,37–38).
  • Er sorgte für eine richtige Einstellung ihm selbst gegenüber, wie z. B. in seiner Unterweisung der samaritischen Frau in Johannes 4,1–26.
  • Er begründete und pflegte richtige Beziehungen zwischen seinen Schülern:

»Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebet, wie ich euch geliebt habe. Größere Liebe hat niemand als diese, dass jemand sein Leben lässt für seine Freunde« (Joh 15,12–13).

Jesu persönliche Qualitäten und Fähigkeiten erhielten ein gutes »Klassenklima« aufrecht

  • Er hatte eine außergewöhnliche Fähigkeit, das Interesse und die Aufmerksamkeit seiner Schüler aufrechtzuerhalten:

»Und die große Volksmenge hörte ihn gern« (Mk 12,37)

»Und es geschah nach drei Tagen, dass sie ihn im Tempel fanden, wie er inmitten der Lehrer saß und ihnen zuhörte und sie befragte. Alle aber, die ihn hörten, gerieten außer sich über sein Verständnis und seine Antworten« (Lk 2,46–47).

  • Er besaß große Geduld und Selbstbeherrschung, wie sein Schweigen vor seinen Anklägern, Spöttern und Verfolgern zeigt (Mt 26,63; 27,11– 14; Lk 23,9).
  • Er bewahrte stets eine feine und respektvolle Haltung:

»Dann kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um von ihm getauft zu werden. Johannes aber wehrte ihm und sprach: Ich habe nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir? Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt geschehen; denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Dann lässt er es ihm zu« (Mt 3,13–15).

  • Er hatte eine übernatürliche Fähigkeit, zu leiten:

»Dann nun sagte ihnen Jesus geradeheraus: Lazarus ist gestorben; und ich bin froh um euretwillen, dass ich nicht dort war, damit ihr glaubt; aber lasst uns zu ihm gehen! Da sprach Thomas, der Zwilling genannt wird, zu den Mitjüngern: Lasst auch uns gehen, dass wir mit ihm sterben!« (Joh 11,14–16).

  • Er korrigierte verkehrtes Denken, als er z. B. seinen Jüngern erklärte, dass sie die Speise nicht erkannten, die wichtiger ist als die Nahrung für den Leib (Joh 4,31–38).
  • Er richtete einen wirkungsvollen Blick zu Petrus, als dieser Jünger zum dritten Mal Christus verleugnete (Lk 22,61).
  • Er konnte, wenn nötig, einen scharfen Tadel aussprechen:

»Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Geh hinter mich, Satan! Du bist mir ein Ärgernis, denn du sinnst nicht auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist« (Mt 16,23).

  • Er warnte vor Konsequenzen:

»Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht bei weitem übersteigt, werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen« (Mt 5,20).

  • Er war ein Vorbild mutiger Lebensführung aufgrund biblischer Überzeugungen, als er z. B. die Geldwechsler aus dem Tempel vertrieb (Mt 21,12– 13) oder als er Judas von seinen Jüngern fortschickte (Joh 13,27–30).

Jesus verwendete eine Vielfalt literarischer Elemente und Kommunikationsmittel in seiner Unterweisung

  • Er verwendete verschiedene Typen sprachlicher Mittel und Stile zum Zweck wirksamer Kommunikation, darunter Symbolismus (Mt 5,13), synonymen Parallelismus (Mt 12,30), antithetischen Parallelismus (Mt 10,39), Metaphern (Mt 15,26), Hyperbeln (Mt 5,29–30), Gleichnisse (Mt 13) und Sprichwörter (Lk 4,23). Weitere sprachliche Mittel erscheinen in der Originalsprache (Griechisch), die Jesu Lehren unvergesslich machen. Assonanz und Alliteration sind solche sprachlichen Mittel, die in der Übersetzung nicht immer wiedergegeben werden können. Matthäus 7,2 ist nur ein Beispiel dafür:

»Denn mit welchem Urteil ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden.«

Im Griechischen sind es einprägsame, sich steigernde Dreiergruppen (krim-, krin-, krith- und metr-, metr-, metr-), die Jesu Aussagen im Gedächtnis seiner Zuhörer verankern.

  • Er setze Anschauungsmittel ein:

»Und er sprach ein Gleichnis zu ihnen: Seht den Feigenbaum und alle Bäume; wenn sie schon ausschlagen, so erkennt ihr von selbst, wenn ihr es seht, dass der Sommer schon nahe ist« (Lk 21,29–30).

  • Er gebrauchte auch Überraschungseffekte, wie z. B. als er jemanden losschickte, um eine Münze im Maul eines Fisches zu finden, mit der Jesus und ein weiterer ihre Tempelsteuer bezahlten (Mt 17,24–27).
  • Er setzte die Umgebung seiner Schüler zum Anschauungsunterricht ein:

»Sagt ihr nicht: Es sind noch vier Monate, und die Ernte kommt? Siehe, ich sage euch: Erhebt eure Augen und schaut die Felder an, denn sie sind schon weiß zur Ernte« (Joh 4,35).

  • Er verwendete auch Wunder als Anschauungsmaterial, wie z. B. als er den Feigenbaum in Matthäus 21,18–22 verdorren ließ.
  • Jesus verwendete sich selbst als Anschauungsobjekt:

»Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht« (Mt 11,28–30).

Jesus verwendete Fragen als Lehrmethode

  • Seine Fragen dienten zur Kontaktaufnahme:

»Jesus spricht zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du?« (Joh 20,15).

  • Seine Fragen erweckten Interesse und leiteten zum Nachdenken an:

»Was ist leichter zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben, oder zu sagen: Steh auf und geh umher?« (Lk 5,23).

  • Er bohrte nach mit prüfenden Fragen:

»Er spricht zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei?« (Mt 16,15).

  • Er verwendete Fragen, die ihm seine Schüler stellten:

»Dann trat Petrus zu ihm und sprach: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder, der gegen mich sündigt, vergeben? Bis siebenmal?« (Mt 18,21).

Jesus war wirklich der Prophet, der größer war als Mose (5Mo 18,15–22; Joh 1,17; Heb 3,3), der geweissagte Lehrer (Jes 30,20; Mt 26,18; Joh 13,13) und der weise Hirte, der größer war als Salomo (Pred 12,11; Mt 12,42). Diese drei Schilderungen des Lehrdienstes des Messias sind aus jedem der drei Hauptteile der hebräischen Bibel genommen: dem Gesetz, den Propheten und den Schriften. Jesus erfüllte wirklich, was das Alte Testament bezüglich des Messias angekündigt hatte – nicht nur als Prophet, Priester und König, sondern auch als Lehrer.

Dieser Artikel ist ein Auszug aus „Biblische Lehre – Eine systematische Zusammenfassung biblischer Wahrheit“. (Kapitel IV – 2.2: Lehrweise)

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