Suche
Close this search box.

Jesus als meisterhafter Lehrer

Lehrer gibt es in Vielzahl. Doch einer ist einzigartig. Jesus lebte nicht allein, wie im Alten Testament angekündigt als Prophet, Priester und König, sondern auch als Lehrer. Doch wie war seine lehrweise und was kannst du von ihm lernen?
WhatsApp
Email
Facebook
Telegram
Twitter
Drucken
Jesus als meisterhafter Lehrer
Lesezeit: 5 Minuten

Die Evangelien offenbaren eine Anzahl bedeutender Einzelheiten über Jesus als meisterhaften Lehrer. Es folgt hier eine Auswahl an Beobachtungen, die sich aus dem biblischen Text ergeben:

Jesus war kein bezahlter »professioneller« Lehrer

»Ihr aber, lasst euch nicht Rabbi nennen; denn einer ist euer Lehrer« (Mt 23,8).

Jesus wählte seine Schüler aus (sogar einen, der ihn verraten würde)

»Ich rede nicht von euch allen, ich weiß, welche ich auserwählt habe; aber damit die Schrift erfüllt würde: ›Der mit mir isst, hat seine Ferse gegen mich erhoben‹ « (Joh 13,18).

Jesus war nicht an eine bestimmte Örtlichkeit oder eine einzige Umgebung gebunden.

Er lehrte

  • im Tempel (Mt 21,12–13),
  • in der Synagoge (Mk 1,21),
  • auf einem Berg (Mt 5,1),
  • in Fischerbooten (Lk 5,1–11),
  • bei einer Hochzeit (Joh 2,1–11),
  • bei einer Beerdigung (Lk 7,11–17),
  • an einem Brunnen (Joh 4,1–26)
  • und in vielen anderen Umgebungen.

Jesus besaß eine einzigartige Autorität

»Er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten« (Mt 7,29).

Jesu Lehrplan war sein eigener, obwohl vom Vater geleitet

»… dass ich nichts von mir selbst aus tue, sondern wie der Vater mich gelehrt hat, das rede ich.« (Joh 8,28).

Jesus verstand seine Schüler

  • Er kannte ihre Fähigkeiten völlig und genau:

»Du bist der Lehrer Israels und weißt das nicht?« (Joh 3,10)

»Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen« (Joh 16,12).

  • Er verwendete das Mittel der Wiederholung sehr wirksam: er lehrte z. B. in Matthäus 13 mehrere Himmelreichs-Gleichnisse, die die gleichen Lektionen wiederholen; oder er benutzte wiederholte Hinweise auf den Heiligen Geist als »Helfer« [o. »Sachwalter, Beistand, Anwalt, Tröster«] (Joh 14,16.26; 15,26; 16,7).
  • Er ermutigte hingegebene Schüler, unterwies einige privat hinsichtlich Gleichnissen (Mt 13,36–43) und widmete Petrus, Johannes und Jakobus besondere Aufmerksamkeit bei seiner Verklärung (Lk 9,28–36) und im Garten Gethsemane (Mt 26,37–38).
  • Er sorgte für eine richtige Einstellung ihm selbst gegenüber, wie z. B. in seiner Unterweisung der samaritischen Frau in Johannes 4,1–26.
  • Er begründete und pflegte richtige Beziehungen zwischen seinen Schülern:

»Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebet, wie ich euch geliebt habe. Größere Liebe hat niemand als diese, dass jemand sein Leben lässt für seine Freunde« (Joh 15,12–13).

Jesu persönliche Qualitäten und Fähigkeiten erhielten ein gutes »Klassenklima« aufrecht

  • Er hatte eine außergewöhnliche Fähigkeit, das Interesse und die Aufmerksamkeit seiner Schüler aufrechtzuerhalten:

»Und die große Volksmenge hörte ihn gern« (Mk 12,37)

»Und es geschah nach drei Tagen, dass sie ihn im Tempel fanden, wie er inmitten der Lehrer saß und ihnen zuhörte und sie befragte. Alle aber, die ihn hörten, gerieten außer sich über sein Verständnis und seine Antworten« (Lk 2,46–47).

  • Er besaß große Geduld und Selbstbeherrschung, wie sein Schweigen vor seinen Anklägern, Spöttern und Verfolgern zeigt (Mt 26,63; 27,11– 14; Lk 23,9).
  • Er bewahrte stets eine feine und respektvolle Haltung:

»Dann kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um von ihm getauft zu werden. Johannes aber wehrte ihm und sprach: Ich habe nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir? Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt geschehen; denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Dann lässt er es ihm zu« (Mt 3,13–15).

  • Er hatte eine übernatürliche Fähigkeit, zu leiten:

»Dann nun sagte ihnen Jesus geradeheraus: Lazarus ist gestorben; und ich bin froh um euretwillen, dass ich nicht dort war, damit ihr glaubt; aber lasst uns zu ihm gehen! Da sprach Thomas, der Zwilling genannt wird, zu den Mitjüngern: Lasst auch uns gehen, dass wir mit ihm sterben!« (Joh 11,14–16).

  • Er korrigierte verkehrtes Denken, als er z. B. seinen Jüngern erklärte, dass sie die Speise nicht erkannten, die wichtiger ist als die Nahrung für den Leib (Joh 4,31–38).
  • Er richtete einen wirkungsvollen Blick zu Petrus, als dieser Jünger zum dritten Mal Christus verleugnete (Lk 22,61).
  • Er konnte, wenn nötig, einen scharfen Tadel aussprechen:

»Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Geh hinter mich, Satan! Du bist mir ein Ärgernis, denn du sinnst nicht auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist« (Mt 16,23).

  • Er warnte vor Konsequenzen:

»Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht bei weitem übersteigt, werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen« (Mt 5,20).

  • Er war ein Vorbild mutiger Lebensführung aufgrund biblischer Überzeugungen, als er z. B. die Geldwechsler aus dem Tempel vertrieb (Mt 21,12– 13) oder als er Judas von seinen Jüngern fortschickte (Joh 13,27–30).

Jesus verwendete eine Vielfalt literarischer Elemente und Kommunikationsmittel in seiner Unterweisung

  • Er verwendete verschiedene Typen sprachlicher Mittel und Stile zum Zweck wirksamer Kommunikation, darunter Symbolismus (Mt 5,13), synonymen Parallelismus (Mt 12,30), antithetischen Parallelismus (Mt 10,39), Metaphern (Mt 15,26), Hyperbeln (Mt 5,29–30), Gleichnisse (Mt 13) und Sprichwörter (Lk 4,23). Weitere sprachliche Mittel erscheinen in der Originalsprache (Griechisch), die Jesu Lehren unvergesslich machen. Assonanz und Alliteration sind solche sprachlichen Mittel, die in der Übersetzung nicht immer wiedergegeben werden können. Matthäus 7,2 ist nur ein Beispiel dafür:

»Denn mit welchem Urteil ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden.«

Im Griechischen sind es einprägsame, sich steigernde Dreiergruppen (krim-, krin-, krith- und metr-, metr-, metr-), die Jesu Aussagen im Gedächtnis seiner Zuhörer verankern.

  • Er setze Anschauungsmittel ein:

»Und er sprach ein Gleichnis zu ihnen: Seht den Feigenbaum und alle Bäume; wenn sie schon ausschlagen, so erkennt ihr von selbst, wenn ihr es seht, dass der Sommer schon nahe ist« (Lk 21,29–30).

  • Er gebrauchte auch Überraschungseffekte, wie z. B. als er jemanden losschickte, um eine Münze im Maul eines Fisches zu finden, mit der Jesus und ein weiterer ihre Tempelsteuer bezahlten (Mt 17,24–27).
  • Er setzte die Umgebung seiner Schüler zum Anschauungsunterricht ein:

»Sagt ihr nicht: Es sind noch vier Monate, und die Ernte kommt? Siehe, ich sage euch: Erhebt eure Augen und schaut die Felder an, denn sie sind schon weiß zur Ernte« (Joh 4,35).

  • Er verwendete auch Wunder als Anschauungsmaterial, wie z. B. als er den Feigenbaum in Matthäus 21,18–22 verdorren ließ.
  • Jesus verwendete sich selbst als Anschauungsobjekt:

»Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht« (Mt 11,28–30).

Jesus verwendete Fragen als Lehrmethode

  • Seine Fragen dienten zur Kontaktaufnahme:

»Jesus spricht zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du?« (Joh 20,15).

  • Seine Fragen erweckten Interesse und leiteten zum Nachdenken an:

»Was ist leichter zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben, oder zu sagen: Steh auf und geh umher?« (Lk 5,23).

  • Er bohrte nach mit prüfenden Fragen:

»Er spricht zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei?« (Mt 16,15).

  • Er verwendete Fragen, die ihm seine Schüler stellten:

»Dann trat Petrus zu ihm und sprach: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder, der gegen mich sündigt, vergeben? Bis siebenmal?« (Mt 18,21).

Jesus war wirklich der Prophet, der größer war als Mose (5Mo 18,15–22; Joh 1,17; Heb 3,3), der geweissagte Lehrer (Jes 30,20; Mt 26,18; Joh 13,13) und der weise Hirte, der größer war als Salomo (Pred 12,11; Mt 12,42). Diese drei Schilderungen des Lehrdienstes des Messias sind aus jedem der drei Hauptteile der hebräischen Bibel genommen: dem Gesetz, den Propheten und den Schriften. Jesus erfüllte wirklich, was das Alte Testament bezüglich des Messias angekündigt hatte – nicht nur als Prophet, Priester und König, sondern auch als Lehrer.

Dieser Artikel ist ein Auszug aus „Biblische Lehre – Eine systematische Zusammenfassung biblischer Wahrheit“. (Kapitel IV – 2.2: Lehrweise)

WhatsApp
Email
Facebook
Telegram
Twitter
Drucken

Unterstütze unsere Arbeit​

Deine Gebete und deine finanzielle Unterstützung helfen uns, mehr Menschen mit biblischen Ressourcen zu erreichen:

Neue Artikel in deinem Posteingang?

Mehr Artikel:

John MacArthur

Die neutestamentliche Lehre von der Auferstehung Christi

Lesezeit: 3 Minuten „Der Herr ist tatsächlich auferweckt worden“ (Lk 24,34; ESB) sagen die elf Jünger erstaunt. Die Auferstehung ist das Ereignis, das dein Heil besiegelt und deinen Glauben begründet (1Kor 15,17). Was aber lehrt die Bibel über die Auferstehung Christi? Was sind Eigenschaften der Auferstehung und was sind ihre Ergebnisse? Lies in diesem Artikel, wie die Auferstehung die Garantie und Gewissheit deiner Rechtfertigung ist.

Die Auferstehung und die Person Christi
Mike Riccardi

Die Auferstehung und die Person Christi

Lesezeit: 8 Minuten Zu Ostern feiern Gläubige die Auferstehung Jesu als Sieg über Sünde und Tod, doch die tägliche Praxis, diesem Glauben zu folgen, wird oft vernachlässigt. Die Auferstehung Jesu erinnert daran, dass er Herr und Retter ist, und ruft dazu auf, ihm mit einem Leben des Gehorsams und der Buße zu folgen.

Bibelschule Prediger Predigtdienst lernen
EBTC

Auslegungspredigt

Auslegungspredigt Dieser Lehrgang richtet sich an Männer im oder auf dem Weg zum Lehr- und Predigtdienst. Außerdem werden Männer in diesen beiden Jahren für den Hirtendienst und Leitungsaufgaben in der Gemeinde zugerüstet. Der Lehrgang „Auslegungspredigt” erstreckt sich über 2 Jahre. Der Unterricht findet jedes Schuljahr

Ruhe finden in Christi Gerechtigkeit
Milton Vincent

Ruhe finden in Christi Gerechtigkeit

Lesezeit: 2 Minuten Das Evangelium erinnert mich auch daran, dass meine gerechte Stellung vor Gott unabhängig von meiner Leistung Bestand hat, weil meine Stellung allein auf dem Werk Christi beruht und nicht auf meinem.

Zehn Schritte zu einer fruchtbareren Ruhe- & Rüstzeit
Brian Croft

Zehn Schritte zu einer fruchtbareren Ruhe- & Rüstzeit

Lesezeit: 4 Minuten Schnell geschieht es, dass man Zeiten der Ruhe schlecht nutzt. Lange herbeigesehnt, ist die Zeit im Nu verflogen. Die Ruhezeit ist dir keine Rüstzeit, sondern reine Zeitverschwendung. Dabei ist es aber wichtig für dein Leben, inmitten der Mühen des Dienstes innezuhalten, Kraft zu schöpfen und dich neu auf Gott auszurichten. Wie du diese Zeit am effektivsten nutzen kannst und wie die Ruhezeit dich nicht nur rüstet, sondern auch restauriert und deinen Blick auf Gott richtet, erfährst du in den folgenden 10 Schritten.

Glaubwürdigkeit der Schrift I

Glaubwürdigkeit der Schrift I – Pflicht für BmG-Schüler Datum: 11.-13. Januar 2023 Ort: ECG Hellersdorf „Havelländer Ring 40“ Sprecher: Thomas Westermann Unterrichtseinheiten: 20 Stunden (á 45min) Preis: 130 Euro   Hier kannst du dich anmelden

EBTC

Neuer Lehrgangsleiter des M.Div.-Programms

Lesezeit: < 1 Minute Wir freuen uns sehr, Kris Brackett als neuen Lehrgangsleiter des M.Div.-Programms beim EBTC zu begrüßen. Kris ist langjähriger Missionar, Bibellehrer und Ältester. 

Wie finde ich dir richtige Gemeinde - Kirche?
John MacArthur

Wie finde ich die richtige Gemeinde / Kirche?

Lesezeit: 7 Minuten Fragst du dich, wie du die richtige Gemeinde / Kirche finden kannst? Die Auswahl einer Wohnung oder eines Hauses ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die man heutzutage zu treffen hat – so wird uns jedenfalls immer wieder gesagt, und das mag ja auch für diese vergängliche Welt zutreffen. Dagegen hat die Wahl, wo du und deine Kinder von Gott lernen und dem Herrn Jesus Christus dienen, Auswirkungen nicht nur für diese Zeit, sondern bis in die Ewigkeit.

berufsbegleitende Bibelschule

Was sind die Vorteile?

  • kombiniertes Fern- und Präsenzstudium
  • 10 Wochenenden: September bis Juni
  • Von Grundlagen bis zum Master
  • mehrere Standorte: Berlin, Rheinland oder Zürich