Ein vom Evangelium geprägter Leitungskreis nährt und stärkt

Als Leiter arbeiten wir nicht nur daran, die Zusammenarbeit und das gegenseitige Vertrauen zu stärken sowie eine funktionale Einheit zu entwickeln, sondern wir arbeiten auch daran, einander dem Erlöser immer näher zu bringen.
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Ein vom Evangelium geprägter Leitungskreis nährt und stärkt
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Ein vom Evangelium geprägter Leitungskreis nährt und stärkt

Jeder Leiter, ganz egal, wie erfolgreich oder prominent er auch sein mag, braucht Nahrung und Stärkung. Mir fällt keine Stelle ein, die besser als Hebräer 10,19–25 beschreiben würde, warum wir Leiter Nahrung brauchen, was genau in uns genährt werden muss und wie wir genährt werden. Der Aufbau und die Förderung eines geistlich gesunden Leitungskreises ist wie das Anlegen eines Gartens. Damit eine Pflanze gedeihen kann, muss sie in nährstoffreichen Boden gepflanzt werden. Man muss sie regelmäßig gießen und vom Unkraut befreien. Sonst bekommt sie nicht das, was sie zum Wachsen, Blühen und Fruchtbringen braucht.

Das Herz des Leiters

Genauso ist es auch mit jedem Leiter in der Gemeinde oder im Dienst. Das Herz, das Leben und der Dienst eines jeden Leiters muss in den stets verfügbaren Nährstoffen des Evangeliums von Jesus Christus verwurzelt sein, damit er seine Identität, seinen Sinn und Zweck, seinen inneren Frieden und das Verständnis seiner Berufung vom Evangelium bezieht. Obgleich er ein Leiter ist, ist er wie die Gartenpflanze, die zwar gesund aussieht, aber immer wieder gegossen werden muss. Jeder Leiter braucht die fortwährende geistliche Fürsorge der Leiter um ihn herum, egal, wie einflussreich oder geistlich reif er ist. Jeder Leiter hat noch Unkraut in seinem Leben, das ausgerissen werden muss. Dieses Jäten ist ein Gemeinschaftsprojekt für alle von uns. Und nun zu diesem wunderbar hilfreichen Abschnitt:

Da wir nun, Brüder, Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum durch das Blut Jesu, auf dem neuen und lebendigen Weg, den er uns eingeweiht hat durch den Vorhang hin, das ist sein Fleisch, und einen großen Priester haben über das Haus Gottes, so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in voller Gewissheit des Glaubens, die Herzen besprengt und so gereinigt vom bösen Gewissen und den Leib gewaschen mit reinem Wasser. Lasst uns das Bekenntnis der Hoffnung unbeweglich festhalten (denn treu ist er, der die Verheißung gegeben hat); und lasst uns aufeinander Acht haben zur Anreizung zur Liebe und zu guten Werken, indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei einigen Sitte ist, sondern einander ermuntern, und das umso mehr, je mehr ihr den Tag näher kommen seht. (Heb 10,19–25)

Wie sieht ein geistlich gesunder und fruchtbringender Leitungskreis aus?

Bei diesem Abschnitt ist es hilfreich, hinten zu beginnen. Wie sieht ein geistlich gesunder und fruchtbringender Leitungskreis aus? Erstens setzt er sich aus Menschen zusammen, die ungeachtet dessen, was ihnen begegnet, ein unerschütterliches Vertrauen in die Gegenwart, die Macht und die Verheißungen desjenigen haben, der sie gesandt hat. So tun sie ihre Arbeit mit Zuversicht und Mut, nicht weil sie auf ihren Erfolg stolz sind oder weil sie sich auf ihre Begabung verlassen, sondern weil ihre Arbeit von den Wahrheiten, zu denen sie sich bekennen, entzündet, belebt und geprägt ist.

Da der Dienst ein geistlicher Kampf ist, setzen sie alles daran, einander zu einem Leben vertikaler und horizontaler Liebe anzureizen und dazu, ihre Zeit, Energie und Ressourcen ganz darauf zu verwenden, das gute Werk zu tun, zu dem Gott sie berufen hat. Das bedeutet also, dass ihre Leitungstreffen nicht nur dem Zweck finanzieller, missionarischer und strategischer Planung dienen, sondern auch dazu, ineinander das Vertrauen in und die Hingabe für das Evangelium zu fördern.

Und nun zum Anfang des Abschnitts. Im Mittelpunkt der Stärkung eines geistlich gesunden und wirkungsvollen Leitungskreises steht kein Plan, sondern eine Person – Jesus. Er ist unsere Zuversicht, unsere Hoffnung, unsere Orientierung, unser Führer und unser Beschützer und er nährt letztendlich diejenigen, die er als Aufseher über seine Gemeinde gesetzt hat. Er hat das getan, was wir niemals selbst hätten tun können: Er hat uns den Zugang zu einer innigen Gemeinschaft mit Gott ermöglicht.

Das Folgende ist sehr wichtig. Als Leiter arbeiten wir nicht nur daran, die Zusammenarbeit und das gegenseitige Vertrauen zu stärken sowie eine funktionale Einheit zu entwickeln, sondern wir arbeiten auch daran, einander dem Erlöser immer näher zu bringen. Als Leiterschaft tun wir mehr, als nur gesunde Dienstbeziehungen zu pflegen, die zu missionarischer Zusammenarbeit und Wirksamkeit führen. Wir fördern ineinander auch das Wachstum einer immer tieferen Hingabe an den Retter. Der beste Schutz vor den Gefahren, denen jeder Leiter ausgesetzt ist, ist nicht seine Beziehung zu seinen Mitältesten, sondern ein Herz, das von einer tief verwurzelten Liebe zu Jesus beherrscht wird.

Die Liebe zu Jesus hat die Macht, den Stolz eines Leiters zu brechen. Die Liebe zu Jesus entfacht in uns die Liebe zueinander und sie bewahrt sie. Die Liebe zu Jesus verwandelt den Erfolg in einen Anlass zur Anbetung, statt in einen Anlass zur Selbstverherrlichung. Die Liebe zu Jesus schützt einen Leiter sowohl vor Menschenfurcht als auch vor Versagensangst. Es ist die Liebe zu Jesus, die wir immer weiter ineinander nähren müssen, und wenn wir das tun wollen, muss sie bei den Entscheidungen in unserem Leben und in unserem gemeinsamen Dienst im Vordergrund stehen und Priorität haben. Würden die Leiter in eurem Leitungskreis sagen, dass eure Gemeinschaft das Wachstum in der Gnade und somit die Wirksamkeit für das Evangelium gefördert und gestärkt hat?

 

Aus dem Buch »Leiten – 12 Prinzipien des Evangeliums für Leiterschaft in der Gemeinde« von Paul David Tripp.

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